“Formelle” Beziehungen: stammen aus dem weiblichen Prinzip und werden unter der stillschweigenden Kontrolle der Frau aufgebaut. Beide Teilnehmer bemühen sich natürlich und instinktiv, die in dieser Gesellschaft angenommene Form einzuhalten, alle gesetzlichen Normen zu beachten und den Staat als Dritten in ihre Beziehungen einzubeziehen. Solche Beziehungen bauen auf dem Prinzip des Pluralismus (Gleichheit) auf und werden durch den Wert materieller Ressourcen im gemeinsamen Besitz zusammen gehalten. In diesem Fall ist die natürlichere Tendenz die Neigung der Männer, Einkommen zu verdienen, und von Frauen, Geld auszugeben und Schulden zu machen. Da in dieser Art von Beziehung das Hauptprinzip jedoch die Gleichheit ist, ergibt sich bei einer Schwächung des Mannes die Möglichkeit eines Rollentauschs. In diesem Fall wird im Gegenteil die Frau dazu neigen, Geld zu verdienen, und der Mann wird Geld ausgeben und Schulden machen.

“Image”-Beziehungen: stammen aus dem weiblichen Prinzip und werden unter der stillschweigenden Kontrolle der Frau aufgebaut. Beide Teilnehmer versuchen natürlich, die in dieser Gesellschaft angenommene Form einzuhalten, und orientieren sich je nach Situation an den Grundsätzen der Gleichheit oder Dezentralisierung. Sie werden sowohl durch den Wert gemeinsamer materieller Ressourcen als auch durch die gemeinsame Produktherstellung (inklusive Kinder) vereint. Gleichzeitig ist der Mann eher geneigt, das Produkt (oder sich selbst) in der Gesellschaft zu positionieren, die Frau — das Produkt (oder sich selbst) zu präsentieren. Je schwächer der Mann und je stärker die Frau ist, desto eher neigen sie aufgrund des regierenden Prinzips dazu, ihre Rollen zu wechseln.

“Kreative” Beziehungen: stammen aus dem weiblichen Prinzip und werden unter der unterschwelligen Kontrolle der Frau aufgebaut. Beide Teilnehmer stützen sich ganz natürlich auf die Erfahrung der internen Kräfte und orientieren sich am Prinzip der Dezentralisierung — dem Grund für die vorherrschende Unterwerfung von Mann der Frau —  und an den von der Gesellschaft akzeptierten Produktformen. Sie sind durch die Herstellung ihres Produkts verbunden, zu der auch die Geburt und Erziehung von Kindern gehören. Ein Mann baut vorwiegend die Produktion auf, eine Frau multipliziert ein Produkt, aber wenn ein Mann schwächer wird, können sich ihre funktionalen Rollen ändern.

“Zielgerichtete” Beziehungen: stammen aus dem männlichen Prinzip und werden unter der klaren Führung des Mannes aufgebaut. Beide Teilnehmer verlassen sich ganz natürlich auf die Erfahrung der Inneren Kräfte und folgen dabei dem Prinzip der Zentralisierung. Sie sind durch dasselbe Ziel verbunden, und während der Mann es erreicht, ist seine Frau damit beschäftigt ihre Fähigkeiten zu verbessern, ihrem Mann zu helfen, neue Ziele zu erreichen und bereits erzielte Ergebnisse zu erhalten. Das führende Prinzip impliziert nicht die Möglichkeit, die Funktionen von Männern und Frauen neu zu ordnen, da ein Mann, der leidenschaftlich gerne sein Ziel erreicht, nicht geneigt ist, einer Frau zu gehorchen.

“Ehrwürdige” Beziehungen: stammen aus dem männlichen Prinzip und werden unter der klaren Führung des Mannes aufgebaut. Sie beginnen mit dem Prinzip der Zentralisierung und gehen bei ihrer Entwicklung zur Hierarchie über. Die Teilnehmer, zunächst durch das Ziel vereint, interessieren sich dann nach und nach mehr und mehr für den Sinn. Es ist für beide selbstverständlich, ihre Beziehung der Stärkung des Rods unter der geistigen Leitung eines Vorgesetzten zu widmen. Beide sind im Dienst: sie ist für ihn, er ist für seinen Vorgesetzten, den Oberhaupt einer stärkeren Struktur. Gleichzeitig drückt der Mann familiäre Beziehungen in jener Form aus, die entweder dem Ziel seines Vorgesetzten oder seinem Sinn am besten entspricht, um letztendlich den höheren Kern — seinen Rod — zu stärken.

“Höchste” Beziehungen: stammen aus dem männlichen Prinzip und werden unter der klaren Führung des Mannes aufgebaut. In solchen Beziehungen orientieren sich die Teilnehmer am Prinzip der Hierarchie. Sie werden durch die Bedeutung des Kerns (Rod) vereint. Es ist für beide selbstverständlich, ihre Beziehung der Stärkung des Kerns (Rod) unter Anleitung eines Vorgesetzten zu widmen. Der Mann opfert sich vollständig diesem höheren Kern, dem er als dem Ursprung eines höheren Lichts folgt und dank dem er Kenntnis von den Gesetzen des Lebens erhält. Seine Frau opfert sich ihrem Mann völlig und tut alles, was er ihr anvertraut. Dadurch wird sie so geistig und seelisch gereinigt, dass sie die Fähigkeit der subtilen Vision entwickelt, mit der sie ihrem Mann hilft, höheres Wissen zu offenbaren und Unterstützung von der einen oder anderen subtilen Kraft zu erhalten. Tatsächlich handelt es sich um eine Familie heiliger Menschen, mit denen sich die Clans Oberhaupte beraten.

* Hierarchie bedeutet “das Recht des Opfers”. “Hiera” aus dem Altgriechischen übersetzt ist “Opfer”.