Raja Yoga und LiveDevice
Oleg Bokachov 13.03.2020

ERKLÄRUNG DER STUFEN DES ASHTANGA YOGA

1. Die Praxis von Yama. In der Praxis von Yama übt der Yogi “Nicht-Befolgen” innerlich in sich selbst:

  • Aparigraha — Nichtbefolgung dem natürlichen Lebenswunsches nach Anhäufung;
  • Brahmacharya — Nichtbefolgung dem natürlichen sexuellen Verlangen;
  • Asteya — Nichtbefolgung dem natürlichen Wunsch des Lebens sich etwas anzueignen;
  • Satya — Nichtbefolgung dem natürlichen Wunsch des Lebens, sich auf etwas Falsches einzulassen;
  • Ahimsa — Nichtbefolgung dem natürlichen Drang auf andere Lebewesen wütend zu sein und ihnen Schaden zufügen wenn man verärgert ist.

Laut LD wird Yama, der erste Schritt von AY, auf der Taillenhöhe positioniert, die für die “Perfektionierung”-Funktion verantwortlich ist, dabei wird die Perfektionierung als ein Weg zur Behebung von Problemen oder zur Lösung von Aufgaben verstanden. Darunter befindet sich das Leben selbst — der Bauch, der ständig Komfort und Vergnügen braucht. Die Praktiken von Yama werden vom Yogi erfolgreicher durchgeführt, wenn er dabei seine Aufmerksamkeit auf die Taillenhöhe richtet, wo alle jene einstellbaren Filter konzentriert sind, durch die er die entsprechenden Lebensprozesse steuert. Somit wird das Niedere nicht auf eine höhere Stufe gebracht und dadurch bleibt die spirituelle Sphäre — die obere Hälfte des Lebensbandbreite (LD-2-Linie) — unverschmutzt.

2. Die Praxis von Niyama deckt die Prinzipien von “Was sollte getan werden?” ab und gibt Anweisungen, welche Eigenschaften man in sich selbst pflegen soll. Sowohl Yama als auch Niyama befinden sich in der Sphäre des Feuers, daher wird in dieser Praxis genau wie in Yama das Prinzip der Zentralisierung angewendet — die Unterordnung peripherer Phänomene und Prozesse dem Willenszentrum des Yogis. Im Fall von Niyama haben wir es mit der aktiven Handlung zu tun wichtige Lebensprozesse zu identifizieren begleitet von dem Anzünden von innerem Feuer und Inspiration. Notwendige Praktiken:

  • Tapasya — “Intensivierung der Hitze” — keine passive Zurückhaltung in der Askese, sondern absichtliche Handlungen für das Auftreten des inneren Feuers als Kraft;
  • Santosha — nicht das Sammeln von Vergnügen, sondern eine aktive Suche in sich nach bereits vorhandener Zufriedenheit, die von nichts Äußerem abhängt;
  • Shaucha — die Reinheit — keine Reinigung, sondern eine aktive Suche nach vorhandener Reinheit in sich selbst und Verweilen in ihr;
  • Swadhyaya — Selbststudium — nicht passives Empfangen von Informationen über sich selbst, sondern aktive Erkenntnissuche über das höhere “Ich”;
  • Ishwara Pranidhana — Hingabe aller Verdienste an den Höchsten — keine formellen Besuche in Tempeln und gewohnheitsmäßige Durchführung von Opfergaben durch Zeremonien, sondern aktive Innere Dankbarkeit dem höheren Wesen gegenüber.

3. Das Üben von Asanas — einer stabilen Position des Körpers — gemäß LD entspricht der funktionellen Fähigkeit der “Ausdauer” (LD-12) und der Höhe der Brust, die für die Zugehörigkeit zu einem höheren Wesen und den Besitz eines niedrigeren Wesens steht. Der Körper wird zu einem hingebungsvollen Gehilfe, der seinem Meister treu dient, sich verpflichtet ihm zu helfen und auf keinen Fall ihn zu behindern, wie es der Yogi selbst in Bezug auf sein höheres Wesen tun sollte. Wenn er Asanas für seinen Körper als Startrampe für eine Rakete, seine Seele, vorbereitet geht der Yogi, der sich befreien will, in eine höhere Realität über, genauso wie es der Fall ist wenn ein Vorgesetzter einen loyalen Untergebener bekommt. Dies ermöglicht es beiden, sich auf eine höhere Funktionsebene zu begeben.

Obwohl diese Praxis immer noch dem Feuerelement entspricht und daher nach dem Prinzip der Zentralisierung durchgeführt wird, geschieht dies nicht mehr in der inneren Realität der Kräfte, wie im Fall von Yama und Niyama, sondern in der höheren Realität des Wissens. Wenn der Yogi eine bestimmte Asana ausführt, sammelt er die Erfahrung mit ihrer endgültigen pranischen Form und ruft das entsprechende Bild hervor, das meistens bereits im Namen selbst enthalten ist. Die Form der Asana initiiert im Körper einen entsprechenden Fluss von Prana — subtiler Pra-Materie die der Yogi so deutlich spürt, dass er beginnen kann, sie zu kontrollieren, was seine nächste Praxis ist, das Pranayama.

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