Lebenslange Entwicklung
Oleg Bokachov 16.12.2022

EINFÜHRUNG

Das Thema der fortlaufenden selbständigen Aus- und Weiterbildung bzw. des kontinuierlichen Lernens ist gegen Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts relevant geworden und hat seitdem stetig an Bedeutung gewonnen. Heute ist diese Frage von besonderer Relevanz, da wir im Zeitalter einer globalen Krise leben, die alle Bereiche des menschlichen Lebens erfasst hat, angefangen von Spiritualität, Wissenschaft, Bildung und Kultur bis hin zu Produktion, Medizin, Politik und Finanzen. Früher oder später wird jeder von uns vor der Notwendigkeit stehen, eine grundsätzliche Entscheidung über die Richtung seiner eigenen Entwicklung treffen zu müssen.

Die Charta der Europäischen Universitäten, die 2008 von der Association of European Universities verabschiedet wurde, enthält folgende Definition: “Derzeit umfasst die Terminologie des lebenslangen Lernens viele Konzepte, darunter Grundschulbildung für Benachteiligte, Weiterbildung und Berufsausbildung für hochqualifizierte Absolventen, und auch Möglichkeiten zur kulturellen Bereicherung nach der Pensionierung und ist weitgehend offen für Interpretationen auf lokaler, regionaler und nationaler Ebene.” In der Praxis wird dieser Begriff üblicherweise als Lernen verstanden, das über die traditionellen Formate von Bildungseinrichtungen hinausgeht und Interdisziplinarität, Modularität der Kurse, E-Learning, die Einbeziehung von Forschungselementen in den Lernprozess und die Zugänglichkeit für eine breitere Alters- und soziale Gruppe der Studenten impliziert.

Während das Ausmaß der europäischen Initiativen in diesem Bereich, ihre Offenheit und der Wunsch, sich von etablierten Mustern zu lösen, als durchaus positiver Faktor bewertet werden kann, darf man unserer Meinung nach das Hauptproblem nicht übersehen — die mangelnde Ausarbeitung des konzeptionellen Rahmens rund um das Thema menschlicher Entwicklung. Jeder Mensch hat seine eigene Lebenssituation, die ihn dazu veranlasst, seine Fähigkeiten zu verbessern oder sich eine völlig neue Fachrichtung anzueignen. Die Dimension dieses Themas ist jedoch nicht auf ein Individuum, eine separate Gruppe von Menschen oder sogar ein Land beschränkt, sondern betrifft die Frage, woran sich die Menschheit als Ganzes, angeführt von ihren fortschrittlichsten Vertretern, in ihrer Entwicklung orientieren sollte. Daher können wir diese Frage nach der Entwicklung eines einzelnen Menschen in seiner individuellen Lebenssituation nur im Kontext der universellen menschlichen Entwicklung stellen. Dies bedeutet, dass universelle Maße erforderlich sind, die für alle Menschen und zu jeder Zeit gelten.

Auf der Grundlage welcher systemischen Maße oder Prinzipien könnte das Konzept der Bildung aufgebaut werden? Welche Leitlinien sollte der Einzelne in Sachen Persönlichkeitsentwicklung befolgen? Wie kann man die Entwicklungsdynamik im Laufe des Lebens bestimmen und in welcher Phase befindet sich ein Individuum zu einem bestimmten Zeitpunkt? Wie stellt man sicher, dass man nicht vom richtigen Weg abkommt? Gibt es eine maximale menschliche Verwirklichung? Wie genau müsste man seine Persönlichkeit stärken, um letztendlich diese maximale Verwirklichung zu erreichen?

Mit dieser Publikation möchten wir einen Beitrag zur Bildung einer allgemein gültigen Vorstellung über die Stufen der Persönlichkeitsentwicklung im Laufe des Lebens leisten und ein System universeller Maße zur Betrachtung anbieten, welches bei der Beantwortung der oben genannten Fragen helfen könnte.

LÖSUNG

Als natürliches Maßsystem der menschlichen Entwicklung schlagen wir vor, den menschlichen Körper zu verwenden.

Wir haben unseren eigenen Körper nicht selbst erschaffen, sondern ihn von den Kräften über uns erhalten. Der Körper ist ein universelles und uns als Betrachter am nächsten stehendes Werkzeug, welches uns erlaubt, die Realität zu erkennen und mit ihr zu interagieren. Wir werden kein perfekteres System als unseren eigenen Körper erschaffen können, da alles, was wir machen, nur eine Manifestation der funktionellen Fähigkeiten ist, die uns durch den Körper zur Verfügung stehen. Durch seinen aufrechten Gang ist der Körper eines der wenigen vertikalen Phänomene in der Natur und demonstriert eine Hierarchie von Lebensebenen, von denen jede ihre eigene spezifische Funktion hat. Je höher die Ebene im Körper, desto komplexer ist die Funktion, deren qualitative Ausführung einen höher entwickelten Zustand des Individuums erfordert. Daher können wir unseren Körper als absolutes Maß oder Messstab unserer Entwicklung annehmen.

Das Schlüsselwerkzeug unseres Ansatzes ist die Universelle LiveDevice-Matrix. Mit ihrer Hilfe unterscheiden wir im Körper fünf integrale Systeme oder Skalen verschiedener Dimensionen, von denen jede ihren eigenen Wertebereich enthält. Die Prinzipien der Bildung der Universellen Matrix werden ausführlich in unserer Publikation LiveDevice I. Grundlagen des Ansatzes erklärt.

Tatsächlich ist diese Matrix ein universelles Werkzeug zur Analyse einer Vielzahl von Problemen, mit denen ein Mensch konfrontiert werden kann. Dementsprechend kann sie auch angewendet werden, um das Problem der menschlichen Entwicklung über sein ganzes Leben hindurch zu lösen.

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